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Erste Anlaufstelle für Neuankömmlinge in Hamburg: Das Hamburg Welcome Center

Hareetha Babu ist eine hochqualifizierte Software-Ingenieurin aus Indien, die vor kurzem zu ihrem Mann nach Hamburg gezogen ist. Seit sie vor fast einem Jahr in der neuen Stadt ankam, hat sie unzählige Stunden damit verbracht, Deutsch zu lernen (sie hat inzwischen B1-Niveau erreicht) und sich auf Stellen zu bewerben, um wieder in die Arbeitswelt einsteigen zu können. Bisher verlief ihre Arbeitssuche jedoch erfolglos. Einige Arbeitgeber gaben ihr die Rückmeldung, dass ihr Abschluss in Deutschland nicht anerkannt werde, andere wiederum sagten, dass ihre fehlenden Deutschkenntnisse ein No-Go seien. Für jeden gut nachvollziehbar, ist es ein beängstigendes Gefühl, in einem neuen Land zu sein, sich gleichzeitig an ein neues Leben anzupassen und berufliche Herausforderungen zu meistern, egal ob man im Grunde gut qualifiziert ist. 

Hareetha ist eine von vielen Inderinnen und Indern, die nach Hamburg ziehen, um zu studieren, zu arbeiten oder mit ihrem Partner zusammen zu sein, und die mit unerwarteten Hürden konfrontiert werden, wenn sie in der Stadt Fuß fassen wollen. Im Dezember 2020 lebten 5.628 Inderinnen und Inder in Hamburg, von denen 983 (228 Männer, 754 Frauen) zu einem nicht-deutschen Familienangehörigen zugezogen waren. Ebenso hatten 501 Inderinnen und Inder eine Aufenthaltserlaubnis, um in Hamburg zu studieren und viele von ihnen werden auch weiterhin bleiben, um zu arbeiten und hier mit einem Partner oder ihrer Familie zu leben. 

Nach Angaben der Stadt Hamburg gehören Inderinnen und Inder zu den am besten qualifizierten ausländischen Einwohnern der Stadt. Mehr als 41 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer indischer Herkunft sind Experten oder hochqualifizierte Arbeitskräfte (im Vergleich zu einem Anteil von 12 % der hochqualifizierten deutschen Arbeitnehmer in Hamburg). Die Stadt Hamburg ist deshalb bestrebt, Hamburg als attraktiven Standort für indische Fachkräfte zu fördern, und die Gewährleistung einer reibungslosen Integration für sie und ihre Familien ist der Schlüssel dazu. 

Während sich jeder Neuankömmling in der Stadt mit allen Fragen der Anmeldung und des Aufenthaltstitels erst einmal an sein zuständiges Bezirksamt wenden muss, reichen diese lokalen Zentren häufig nicht aus, um ausreichend Unterstützung in allen bürokratischen oder integrationspolitischen Fragen zu erhalten. An dieser Stelle kommt das Hamburg Welcome Center (HWC) ins Spiel. Wie der Name schon sagt, ist das HWC als erste Anlaufstelle für Ausländerinnen und Ausländer in Hamburg gedacht. 

Das Problem? Die wenigsten wissen von den vielfältigen und vielschichtigen Dienstleistungen, die das Center für Neuankömmlinge bereithält! 

Um die Integration von Neuankömmlingen zu erleichtern, hat die Stadt Hamburg ab Januar 2021 das Dienstleistungsangebot des Hamburg Welcome Centers erweitert. Das Zentrum bietet nun aktiv viele weitere Leistungen an, die Ausländern helfen sollen, sich besser in das deutsche System zu integrieren. „Die Betreuung und Beratung von ausländischen Fach- und Führungskräften sowie deren Familienangehörigen hat im Hamburg Welcome Center einen hohen Stellenwert“, heißt es in der offiziellen Mitteilung des HWC. „Das Angebot des HWC richtet sich insbesondere an ausländische Selbstständige, Forscher, Freiberufler und Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, deren Mindesteinkommen dem § 2 Abs. 18b Satz 2 des Aufenthaltsgesetzes entspricht [derzeit 44.304 EUR].“ 

Die Angebote des Hamburg Welcome Centers richten sich damit vor allem an drei Kategorien von neuen Einwohnerinnen und Einwohnern: potenzielle Fachkräfte, die auf der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten sind, Fachkräfte mit einem Arbeits- oder Ausbildungsvertrag und bestehende, registrierte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie deren Familien. Das Zentrum bietet seine Hilfe mittels einer Vielzahl von Veranstaltungen und Angeboten an, u.a. auch durch Einzelberatungen und die direkte Koordination mit den verschiedenen Bereichen der Hamburger Stadtverwaltung. 

Da ein Großteil der indischstämmigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Hamburg zur Kategorie der Hochqualifizierten mit mittlerem bis hohem Einkommen gehört, ist die Stadt Hamburg sehr daran interessiert, den Integrationsprozess für diese Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und ihre Familien zu erleichtern. Das Hamburg Welcome Center bietet deshalb indischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sowie deren Ehepartnern, die sich in den deutschen Markt integrieren wollen, umfangreiche Beratungsleistungen an. Diese reichen von rechtlichen Aspekten der Einwanderung, der Anmeldung und des Steuersystems über Sprachkurse bis hin zu Informationen zur Arbeitssuche. 

Im Fall von Hareetha war das Hamburg Welcome Center eine willkommene Hilfe. „Ich war sehr froh darüber, wie entgegenkommend sie waren. In dem Moment, als ich erklärte, dass ich in der Stadt Arbeit suche, notierten sie sich meinen Bildungshintergrund, meine Interessen und meine bisherige Berufserfahrung. Innerhalb weniger Tage haben sie mich dann mit einigen potenziellen Arbeitgebern in Verbindung gebracht und mir zusätzliche Informationen darüber gegeben, wie ich meine Abschlüsse für das deutsche System anerkennen lassen kann. Ich habe mich bereits auf die vorgeschlagenen Stellen beworben und hoffe auf eine positive Rückmeldung.“ 

Neben diesen Aufgaben berät das Welcome Center ausländische Einwohnerinnen und Einwohner auch zu arbeitsrechtlichen Fragen, bei sozialpädagogischen Aspekten wie der Suche nach der richtigen Kita, bei Gesundheits- und Versicherungsfragen sowie bei Wohnungsangelegenheiten. 

Obgleich all dies Schritte in die richtige Richtung seitens der Stadtverwaltung sind, um die Falten im System für ausländische Staatsangehörige zu glätten, gibt es immer noch einige Probleme zu lösen. Einer der Kritikpunkte an der gegenwärtigen Initiative ist, dass das Welcome Center mit seinem Mindesteinkommen von 44.304 Euro einseitig auf Einwohnerinnen und Einwohner mit hohem Einkommen ausgerichtet ist. Außerdem ist es nach wie vor schwierig, einen Termin im Welcome Center zu bekommen, was durch die Pandemiebeschränkungen noch verschärft wurde. Und schließlich ist die Zielgruppe bisher nicht ausreichend über die bestehenden Angebote informiert. Trotzdem ist das Hamburg Welcome Center bereits jetzt ist eine willkommene Abwechslung im sonst teilweise entmutigenden deutschen Verwaltungs- und Bürokratieprozess für Neuankömmlinge, denn es wurden bereits viele Schritte unternommen, um die Sichtbarkeit der Angebote zu erhöhen und alle ausländischen Einwohnerinnen und Einwohner zu erreichen. 

Die Arten der von der HWC angebotenen Dienstleistungen

Potenzielle Fachkräfte, die auf der Suche nach Arbeitsmöglichkeiten sind

Fachkräfte mit einem Arbeits- oder Ausbildungsvertrag

Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Arbeitsmarkt Services / Unternehmensdienstleistungen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber

Koordinierungsstelle

Einreiseangelegenheiten mit Visum

Zuweisung zu staatlich finanzierten Sprachkursen

Kompetenz- und Lebenslagenerfassung

Wohnsitz Angelegenheiten für Fachkräfte

Back-Office

Hinweise zur Anerkennung

Beschleunigtes Fachkräfteverfahren

 

Beratung zum Einwanderungsrecht / Clearingstelle

 

 

Beratung zu Arbeitsbedingungen

 

 

Arbeitsmarktbezogene Informationen für Arbeitgeber

 

 

Arbeitsmarktinformationen für Arbeitnehmer

 

 

Leben in Hamburg und Beratung zur Sprachförderung